Zugentgleisung fahrlässig?

E-mail / Gastblog von Heiko Frischmann:
"Allem Anschein nach hat die Bahn beim Umgestalten ihres Gleisvorfelds in Stuttgart eine so genannte "Zwischengerade" vergessen, bzw. es war einfach kein Platz mehr da. Normalerweise wird eine solche zwischen enge gegenläufige Bögen gesetzt damit der Zug nicht überpuffert. Die beiden Weichen die von IC 2312 befahren wurden hatten nur 190 Meter Radius und waren gegenläufig. Ein Lokführer meinte einige Tage vor dem Unfall, die Weiche sei "laut".
Gleisplan ohne Zwischengrade
Nun im zugehörigen Plan sieht es so aus als ob die Bögen direkt ineinander übergehen. Der Punkt ist nur der Weichenmittelpunkt, aber die Weiche geht bis zum Strich. Diese Schreibweise auf dem Plan täuscht auf den ersten Blick.
Es erscheint mir doch ziemlich fahrlässig vom Eisenbahnbundesamt dass dieser Umbau überhaupt so genehmigt wurde. So etwas hätte nie genehmigt werden dürfen! Total fahrlässig!“
____________________________________________________________________
Heiko Frischmann hatte auch den Fehler in der Stresstest-Software entdeckt und gehört zu den hellen Köpfen, die fachfremd in den Bahn-AG-Revieren wildern. Die Fahrlässigkeit ist durch zwei Entgleisungen in kurzem Zeitabstand an derselben Weiche erwiesen, auch wenn die Bahn angeblich ca. 1 Jahr braucht, um die Ursachen festzustellen.