Krakenarme des Grauens

Krakenarme des Grauens
Donnerstag 27. Mai 11:15
Ein/e eifrige/r S-21-Anonyma/us als Leserkommentar in der StZ:

Ich denke, vom Abriss der Seitenflügel wird das Stadtbild in höchstem Maße profitieren. Es gibt also keinen Grund zu warten. Selbst wenn S21 dann doch nicht käme, hätten die Bürger immer noch großen Nutzen vom Abriss dieser Krakenarme des Grauens.

Nach einigen Einsprüchen erfolgt die Abschwächung:

Ich weiß natürlich, dass er ein bedeutendes Bauwerk ist, aber das nützt mir nichts, ich finde ihn einfach trotzdem grässlich, deswegen vielleicht mein etwas überhartes Urteil über die Seitenflügel.

Fotos S.B.

Mit „Krakenarme des Grauens“ wurde der „Hüttenkruscht“ Oettingers noch getoppt. Offener Brief an die Verantwortlichen des Denkmalschutzes für Stuttgart
hier

entlarvend
Mittwoch 26. Mai 10:27
Heinz Dürr, ehem. Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG zu Stuttgart 21 (Stuttgarter Nachrichten,14.2.95):

„Die Art der Präsentation im April 1994 war ein überfallartiger Vorgang.
Gegner und Skeptiker sind nicht imstande gewesen, die Sache zu zerreden.
Ein Musterbeispiel, wie man solche Großprojekte vorstellen muss.“


Interessanter Rückblick
Dienstag 25. Mai 21:59
Nürnberger Nachrichten vom 3.4.09:

„...Nach fast 15 Jahren Planung haben Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) und Bahn-Vorstand Stefan Garber den Finanzierungsvertrag für das Milliarden-Bahnprojekt Stuttgart 21 gestern unterzeichnet. Für gut drei Milliarden Euro soll der Stuttgarter Hauptbahnhof umgebaut und an die Neubaustrecke nach Ulm angebunden werden…“
_________________________________
Nicht vergessen:
Alle Unterzeichner sind nicht mehr im Amt. Tiefensee ist abgewählt, Oettinger wegbeordert und Garber entlassen. Nach einem Dreivierteljahr kam rund eine Milliarde an Baukosten hinzu.

Illustriert wird die Notiz durch einen anderen Entwurf (Gerkahn statt Ingenhoven)...
OB Schuster - OB Klett
Montag 24. Mai 18:16
Aus zwei Kommentaren in der Stuttgarter Zeitung:

Wolfgang Schuster wird als großer Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart in die Geschichte eingehen.

Herr Dr.jur.W.Schuster wird ohne Frage in die Geschichte Stuttgarts eingehen - unrühmlich.
____________________

Meinung S.B.: OB Arnulf Klett hat beides gleichzeitig geschafft, sichtbar an seinen Denkmalen
Arnulf-Klett-Platz und Klett-Passage.


Dorfrichter Adam lässt grüßen
Sonntag 23. Mai 19:57
Das Landgericht hat sein Urteil sehr sorgfältig begründet, eine „politische“ Justiz kann man das nicht nennen. Es war wie beim Denkmalschutz eine „Abwägung“, die natürlich auch anders hätte ausfallen können. Schon der Dorfrichter Adam machte davon Gebrauch: Ich kann Recht so jetzt, jetzo so erteilen".

Aus einem Leserbrief von EJR:

  • Zuerst wird der Denkmalschutz für das "Architekturdenkmal Bahnhof " und für das "Technische Denkmal Gleisvorfeld" aufgehoben,

  • dann wird bestehendes Urheberrecht mit dem lapidaren Satz "nicht hinreichend begründet" außer Kraft gesetzt. Die juristische Sprachregelung für mutwillige Zerstörung von Kultur und Baugeschichte.

Was die Bahn hier veranstaltet sollte mal ein kleiner Privatmann vor Gericht versuchen - ohne jede Chance!



kurz nach dem Urteil
Samstag 22. Mai 17:27
Stuttgarter Nachrichten von heute:
Stuttgarter Konzern reißt Nordflügel ab
Stuttgart - Kurz nach dem positiven Gerichtsurteil zum Abbruch der Seitenflügel hat die Bahn am Donnerstag den Auftrag zum Abbruchauftrag des Nordflügels erteilt.



Widerstand ist angesagt!