Kuhniana (6)

(Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Presse hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 geleistet. OB Kuhns Verlautbarungen sollen in einer Serie „Kuhniana“ kommentiert und korrigiert werden aus meiner Sicht als S21-Kritiker.)

Stuttgarter Nachrichten: Die Bahn habe sich im Finanzierungsvertrag verpflichtet, den Tiefbahnhof samt Anbindung zur Neubaustrecke nach Ulm 2021 fertigzustellen, erläuterte Kuhn. Es mache einen signifikanten Unterschied für die Lebensqualität der feinstaubgeplagten Stuttgarter, ob das Vorhaben in vier oder in zehn Jahren fertig werde. „Als Oberbürgermeister, der durch Amtseid für das Wohl der Stadt verantwortlich ist, muss ich mich auch um den Zeitplan kümmern.“ Zuletzt waren auch im Konzern selbst Zweifel aufgekommen, ob das Projekt wirklich zeitgerecht beendet werden kann.

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War im Finanzierungsvertrag tatsächlich als Termin 2021 genannt? Der damalige OB Schuster am 10.7.09 in der Stuttgarter Zeitung „…Fertigstellung von Stuttgart21 in rund zehn Jahren…“ also 2019.
Bahnsprecher W. Drexler zur Fertigstellung von Stuttgart 21 im Jahr 2019/2020 in „Eisenbahnromantik“ vom 8. August 2010 im SWR-Fernsehen:
„… ja das wird eingehalten, die Bahn sagt, sie wird es einhalten… gehe ich davon aus, dass der Zeitplan der Bahn auch eingehalten wird.“
Wenn selbst im DB-Konzern Zweifel am Zeitplan bestehen, erhärtet durch das“streng geheime“ Gutachten für den Aufsichtsrat, so ist die Verpflichtung im Finanzierungsvertrag schon heute Makulatur.