21 gute Gründe für Stuttgart 21 Nr.10
  • Ruhe bitte!


Wegen der neuen Schnellfahrstrecke fährt der Großteil der Fernzüge nicht mehr durch das Neckartal. Die neue Trasse führt künftig vom Hauptbahnhof durch den Fildertunnel auf die Filder. Durch den Ringverkehr fahren die Züge künftig unterirdisch durch die Stadt. Das heißt: Mehr Schienenverkehr, aber weniger Lärm, weil mehr als 30 Kilometer der Strecke in Tunnels verlaufen.

Kommentierung:

Natürlich fällt Lärm für Anwohner weg, wenn Züge im Tunnel verlaufen. Verglichen mit Straßenlärm oder gar Fluglärm (die S-21-Befürworter wollten auch die 2. Startbahn am Flughafen!) ist zum Beispiel ein ICE leise und schnell vorbei. Das kann man sehr gut auf der Fußgängerüberführung am Nordbahnhof sehen und hören, auch im Schlossgarten in der Platanenalle bis zum Cannstatter Tunnel oder im Rosensteinpark. Der Lärm im Tiefbahnhof ist ein schwierig zu lösendes Problem ganz im Gegensatz zum Bahnsteigfeld des heutigen Bahnhofs.

Die tunnel-tauglichen (Neubaustrecke) Fernzüge sind nicht die lauten Züge und im Neckartal fahren sie bei K 21 ohnehin nur bis Mettingen vor Esslingen. Bei K 21 würde die Trasse um 2 Gleise erweitert bzw. neu gebaut. Bei Neubauten gibt es aber Mittel vom Bund für Lärmschutzmaßnahmen, davon profitieren dann die Anwohner vor allem auch für die sehr geräuschvollen Güterzüge und die schnell getakteten S-Bahn- und Regionalverkehrszüge.

Beim Grund Nr. 10 „Ruhe bitte“ ist von den
schwerwiegenden Nachteilen der 30 km langen Tunnelfahrt natürlich nichts zu lesen:

  • optische Ausradierung Stuttgarts für die Bahnreisenden

  • Gefahren, vor allem bei Bränden (Kaprun-Effekt)

  • Störungen im Betriebsablauf bei Tunnelreparaturen, die insbesondere wegen der Durchschneidung sensibler geologischer Schichten (Gipskeuper) nötig werden

  • hoher Energieaufwand für den Aufstieg aus dem Keller bis zum Flughafen (70 m mehr Höhe als bei K 21!)

  • Gefährdung der Mineralquellen

  • das Warten vor Freigabe der Einfahrt in den Bahnhof ist für Reisende bedrückend, vor allem im Vergleich mit der oberirdischen Fahrt bei freier Sicht auf die Stadt

  • wie man leicht feststellen kann z.B. auf einer ICE-Fahrt Stuttgart Mannheim, erhöht sich der Geräuschpegel bei schneller Einfahrt ins Tunnel mit leichtem Druck auf den Ohren und lässt nach dem Tunnelende deutlich nach, tagsüber verbunden mit dem angenehmen Auftauchen ins Helle.

  • Demoplakat: Oben Himmel, unten Hölle.

  • Anfang Oktober musste ein ICE 3 Stunden im Tunnel warten, da wurde diese Parole konkreter.