Vorteile für die Umwelt:

  1. Der Schlossgarten behält seine Funktion als grüne Lunge der Stadt, 282 alte Bäume werden nicht gefällt. Das Grundwasser muss nicht abgesenkt werden mit der Gefahr der Schädigung weiterer Bäume und der Bahnhofsfundamente (Holzpfähle unter dem Turm brauchen Wasser-Konservierung)

  1. Die dichte Bebauung im Stadtkern (A2) entfällt, die Frischluftschneise bleibt erhalten, das Stadtklima wird im Sommer nicht noch mehr durch Beton-Hochbauten aufgeheizt.

  1. Kopfbahnhof 21 hat weit geringeren Energieverbrauch: der gigantische Aufwand für den Abtransport der Gesteinsmassen und für den Bau Tunnels verschlingt bis zur Fertigstellung Unmengen an Energie, ebenso ist der Tiefbahnhof (Beleuchtung, Rolltreppen und Aufzüge) und der steile Filderanstieg auf Dauer sehr energieaufwendig.

  1. Die Belastung der Stadtbevölkerung ist sehr viel geringer, die bis zu 2400 LKW-Fahrten täglich auch auf öffentlichen Straßen mit den damit verbundenen Abgasen und Feinstaub entfallen. Der logistische Aufwand ist bei Kopfbahnhof 21 um ein Vielfaches geringer.

  1. Die Auffahrt zur Filderhochfläche bei Mettingen führt nicht durch Gipskeuper/Anhydrid, der Tunnel ist also nicht so störanfällig und teuer und spart Energie durch Schwungfahrt und um 70 Meter geringere Höhendistanz.

  1. Eine Gefährdung des Mineralwassers und von Gebäuden durch quellenden Anhydrit besteht nicht.

========================================
Pressemeldung am 30. Juni 2010:

Parkschützer bewerben sich um Stuttgarter Umweltpreis
Verhinderung von Stuttgart 21 ist wichtiges Umweltprojekt

Stuttgart, 30.06.2010: Die Parkschützer bewerben sich in der Kategorie Naturschutz um den Stuttgarter Umweltpreis 2010. Die Parkschützer haben es sich zum Ziel gesetzt, den Stuttgarter Schlossgarten vor der Zerstörung durch Stuttgart 21 zu bewahren. Damit sichern sie ein wertvolles innerstädtisches Biotop in seinem ganzen Umfang und in seiner gewachsenen Struktur. Deshalb ist es ein wichtiges Naturschutzprojekt, Stuttgart 21 zu verhindern, eine Kandidatur für den Umweltpreis liegt also nahe.

„Der Schlossgarten ist angesichts seiner Größe, innerstädtischen Lage und biologischen Vielfalt das wichtigste Biotop in Stuttgart“, sagt Gudrun Merkle, Parkschützerin und Autorin der Bewerbung. „Die drohende Zerstörung durch Stuttgart 21 ist eine massive Bedrohung unserer Umwelt, des Stadtklimas und des Lebensraumes vieler seltener, zum Teil bedrohter Tierarten. Deshalb ist die Verhinderung von Stuttgart 21 derzeit in Stuttgart das wichtigste Umweltprojekt.“

Seit ihrer Gründung im November 2009 mobilisieren die Parkschützer für den Erhalt des Schlossgartens. Ihre Aktivitäten umfassen Aufklärung, Protest und aktiven Widerstand bis hin zu zivilem Ungehorsam. Die Parkschützer betreiben intensive Öffentlichkeitsarbeit und protestieren mit Aktionen wie Flashmobs, Straßentheater oder Telefondemos, um Stuttgart 21 schon vor einem tatsächlichen Baubeginn auf politischer Ebene zu stoppen. Für den Fall, dass dies nicht gelingen sollte, wird der Schutz des Schlossgartens durch Sitzblockaden und Ankettaktionen vorbereitet. Dazu werden Trainings durchgeführt, die Vernetzung und Selbstorganisation der Aktiven wird gefördert.

Die Erfolgsaussichten für die Parkschützer sind sehr gut, da das Großprojekt Stuttgart 21 immer mehr in Bedrängnis gerät: Einerseits wachsen Widerstand und Kritik kontinuierlich, andererseits treten immer mehr Planungsmängel, technische Schwierigkeiten und finanzielle Unwägbarkeiten zu Tage.

In ihren Aktivitäten sind die Parkschützer in hohem Maße nachhaltig. Ziel ist der Erhalt bestehender Biotope und Lebensräume bedrohter Arten. Gleichzeitig wird der Ausstoß von Millionen Tonnen an zusätzlichem CO2 verhindert. Dieses CO2 würde unter anderem durch Erdaushub, Betonverarbeitung und den zusätzlichen Energieverbrauch der Züge in den neuen innerstädtischen Tunneln entstehen. Wenn Stuttgart 21 gestoppt wird, wird somit die Natur bewahrt und gleichzeitig werden zusätzliche Umweltbelastungen für die Zukunft vermieden.