relativ schadenfrei zu stoppen

Die faulen Tricks der Planer von Bahn-Großprojekten (Blog vom Mittwoch 13. Januar 2010)

  • Kosten untertreiben (solide gerechnet)

  • Nutzen überzeichnen (Reisezeitgewinne, Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene)

  • Projekt als unumkehrbar darstellen

  • Behauptung: Es gibt keine alternativen Planungen.

  • Werbung mit schönen Bildern in argumentationsfreier Zone

Aus dem brillanten Vortrag von Michael Holzhey, Folien 2 bis 7
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Bei Stuttgart 21 kommt hinzu:
  • das Projekt beginnen, großes Trara mit Prellbock anheben, obwohl die Planungen noch lange nicht fertig sind,

  • ständig versichern, Stuttgart 21 wird gebaut, behaupten, dass alles „nach Plan“ laufen würde

  • ständig Baufortschritte bekannt geben,

  • überdimensionierte Werbung beibehalten, als „Dialog 21“ getarnt

  • grobe Planungsfehler und Chaos im S-Bahn-Verkehr als „Fehleinschätzung“ herunterspielen


Aus dem heutigen Kommentar in Eisenbahnjournal Zughalt.de von heute, 5. Juli, „Ist S21 überhaupt noch realistisch?“:

... „
Noch wäre die Chance da, das Projekt relativ schadenfrei zu stoppen – oder wenigstens einmal alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen und die Öffentlichkeit umfassend zu informieren, denn zurzeit weiß offenbar niemand so recht, wann wo was passiert – außer die DB …“
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Glossierung S.B.: „relativ schadenfrei“ heißt hier: mehrere hundert Millionen Schaden, mehrere Milliarden Einsparung. Die Hauptgewinner des Stopps wären die Steuerzahler, die Bahnnutzer und die Bevölkerung in Stuttgart und Umland.
Die DB gibt ihr Wissen nur im Notfall preis und hält sich bei den wahren Kosten und Wirtschaftlichkeitsrechnungen bedeckt. Seit vielen Jahren wird nicht einmal der Projektpartner Stadt Stuttgart von der Bahn ausreichend informiert. Ein Ende mit Schrecken muss in Kauf genommen werden.