Das letzte Aufgebot?

Sylvester 2011
Mail-Anhang

Motorsäge

„Und ich wünsche mir - auch als Naturschutzbeauftragter - keine Planungen mehr, wozu erst einmal die Motorsäge kreischt.“
Schluss der Rede im Schlossgarten April 2010 von Dr. Martin Nebel.

Unverantwortliche Kulturschande

So der Übertitel eines Statements von Dr. Norbert Bongartz in der Sonderzeitung - taz-Beilage - von morgen. Schluss des Artikels:
„Die geplanten brutalen Ein- und Übergriffe in den Bonatzbau werden zu den dunkelsten Kapiteln der Landesdenkmalspflege in Baden-Württemberg zählen.“

törichter Steuermann

Opernabend in der Staatsoper Stuttgart am 27. 12. 2011
(G.F. Händel „Il Trionfo del Tempo...“)
Deutsche Übersetzung des italienischen Textes von 1706 als Obertitel:

„Sehr töricht ist der Steuermann,
der seinen Kurs nicht ändern will
und dem launischen Wind begegnet.

O Schiff, auch wenn du gut gerüstet bist,
kehre um, kehre um,
solange du Zeit hast, kehre ans Ufer zurück.“

wichtige Einsicht

Bundespräsident Wulff in seiner Erklärung:
„Das war nicht gradlinig, und das tut mir leid. Ich sehe ein:
Nicht alles, was juristisch rechtens ist, ist auch richtig.“

(Goldne Worte zum Baurecht der Bahn und zu OB Schuster)

20% kontraproduktiv

„…so wie ich den Widerstand gegen S21 und das Eintreten für K21 mitgemacht, erlebt und beobachtet habe und noch tue, haben wir ein zu 80% sauberes, sachlich sehr gut fundiertes, anständiges, demokratisches Auftreten. Leider, leider gibt es auch unqualifziertes, unflätiges, ungehöriges, beleidigendes, taktisch kontraproduktives Handeln und Benehmen. Das hat  m.E. dem Widerstand sehr geschadet und viele Bürger bei der Volksabstimmung mit NEIN stimmen lassen.“ (aus einer E-Mail von heute)

Stresstest "in allen Details manipuliert"

Sarkastisch-bitterer Kommentar in der Südd. Zeitung von Dr. Gottfried Knapp

Recht und Unrecht

Allgemeinverfügung zur Anordnung eines Aufenthalts- und Betretungsverbots und zur Räumung des Zeltlagers für Teile der Mittleren Schlossgartenanlagen in Stuttgart

§§ 1, 3, 4, 5, 6, 7, 9, 27a Abs. 2, Polizeigesetz Baden-Württemberg (PolG) 33, 49 ff.

§§ 1 Abs. 4, 3 Abs. 1 Ziff. 1 u. 2, Straßen- und Anlagen-Polizeiverordnung
Ziff. 9 (StrAnlPolVO)

§§ 35 und 41 Landesverwaltungsverfahrensgesetz (LVwVfG)

§ 80 Abs. 2 Nr. 4 Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO)

§§ 2, 18, 19, 20, 25, 26, 27, 29 und 31 Landesverwaltungsvollstreckungsgesetz (LVwVG)

§ 7 Vollstreckungskostenordnung (LVwVGKO)
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Dazu mein Statement: Das geltende Recht zur Verwüstung des Schlossgartens und des Bonatz-Bahnhofs ist oben dokumentiert. Es dient zur Vollstreckung
des Unrechts an Denkmals- und Naturschutz. Es dient nachweislich der Verschlechterung des Stadtklimas und des Bahnverkehrs. Es bringt auf Dauer Leid
über die Bahnreisenden und für Jahrzehnte über die Stuttgarter Einwohnerschaft. Das finanzielle Risiko für Stadt und Land ist ungeheuerlich. Stuttgart 21 ist
auf Täuschung und Lügen gebaut. Wenn Recht aber zu Unrecht wird, ist Widerstand Pflicht. Oben bleiben!

Tempo 250

„Immer größere Beschleunigung (auf Tempo 250) fast um jeden Preis braucht unsere Zeit nicht (das Desaster Concorde ist noch nicht ganz vergessen), sondern ein Qualitätsdenken, wo eine Zeitersparnis von drei Minuten weniger wiegt. Nach einer Erhebung von Stiftung Warentest sind die pünktlichsten Bahnhöfe Leipzig, gefolgt vonStuttgart. Hat hier die Praxis die Theorie widerlegt? Pünktlichkeit ist neben Bequemlichkeit beim Umsteigen der wichtigste Faktor für die Reisequalität.“ Memory (3) an Prof. Heimerl vom 7. April 2008
Nach dem Wiener Bahnexperten Prof. H. Knoflacher hat die Verkehrswissenschaft „die Ideologie der hohen Geschwindigkeiten zu Grabe getragen.“ Was die Bahn bräuchte, wäre vor allem Verlässlichkeit, die mit sehr hohen Geschwindigkeiten jedoch abnimmt.
ZDFmediathek/Das-war-kein-Stresstest


noble Kulisse

Von der Bahnsteigseite her bildet der Südflügel eine noble Kulisse und bewirkt die Geschlossenheit der Bahnsteige.
Auch hier springt das „unmoderne“, besondere Baumaterial ins Auge. Statt den heute weltweit verbauten Materialien Beton, Glas und Stahl ist die Fassade mit grobbehauenen Muschelkalkquadern verkleidet. Der Muschelkalk stammt aus dem oberen Muschelkalk aus der Umgebung von Crailsheim.“

Aus dem
Offenen Brief (Memory 2) vom April 2008 „Der Bock als Gärtner“

Verrat an Stuttgart

Erster Eintrag auf der Website www.siegfried-busch.de vom 19. März 2008 an Bau-BM Hahn:

„Fährt man mit der Bahn in Stuttgart ein, liegt die Stadt wie ein aufgeschlagenes Buch im Blick, jetzt soll dieses Buch zugeklappt werden. Zehntausende von Bahnfahrern gucken dann buchstäblich in die Röhre statt auf unsere schöne Stadt, Durchreisende bekommen gar nichts von Stuttgart zu sehen, die Stadt wird zu einem Haltepunkt, Reisequalität wird zu Reise-Fastfood. Das ist ein schlimmer Verrat an Stuttgart.
Wo ist „Stuttgart“ für die Bahnreisenden geblieben? Auf das Ärmlichste reduziert in Tunnels und Tiefstationen?“

„Ganz besonders negativ erlebte ich, wie plötzlich der Zug in London untertauchte, und ich nichts mehr von der Stadt mitbekam;  ich fühlte mich um einen Teil der Kontaktaufnahme mit der Stadt gebracht.“ (Mail aus Belgien vom 18.12.2011)

Stresstest Wort des Jahres

Wichtiger ist aber: Der Stresstest zu Stuttgart 21 ist entgegen dem offiziellen Ergebnis nicht bestanden:
„Es steht weiterhin die Frage im Raum, ob es sich um einen „technisch-wissenschaftlichen Betrug“ historischen Ausmaßes handelt.“ (
Memorandum Dr. Engelhardt) Siehe auch Zum Blog aktuell.

Der Widerstand ist nicht gebrochen

Der Schock durch die unfaire Volksabstimmung (Werbekampagnen, voran OB Schuster) ist vorbei. Selbst die pro-S21-eingestellte WELT konstatiert heute:
Bisher hatten die Bahn, aber auch die Politik und die Befürworter von Stuttgart 21 gehofft, dass der lange Zeit hartnäckige Widerstand gegen das Milliardenvorhaben durch das eindeutige Volksvotum bröckeln würde und sich die Lage endgültig beruhige. Davon ist nun kaum mehr auszugehen.“
Das Projekt S21 ist derart unsinnig, dass es die Menschen nicht kampflos hinnehmen wollen.

Bahn-Sprech

„Die im Januar geplanten bauvorbereitenden Maßnahmen wie der Rückbau des Südflügels oder die Freimachung des Baufeldes im Mittleren Schlossgarten sind davon unberührt und werden unverändert umgesetzt.“ (Presseerklärung zum aktuellen Urteil aus Mannheim)

Rückbau = Sprengung
Freimachung = Schlossgartenzerstörung
unverändert umgesetzt = Fakten schaffen wie beim Nordflügel

Aus der Presseverlautbarung des BUND:
Da der VGH auch die aufschiebende Wirkung der Klage anordnete, müssen die Baumaßnahmen im Mittleren Schlossgarten in Stuttgart sofort eingestellt werden. Brigitte Dahlbender warnte den Bauträger und das Eisenbahn-Bundesamt davor, im Januar wie ursprünglich geplant Bäume im Schlossgarten zu fällen.“

Stuttgart 21

Super GAU - größter anzunehmender Unsinn
(aber nur für den Bahnverkehr und die Bahnkunden und die Stadt Stuttgart. Für Banken, Immobranche und (Bau-)Wirtschaft gilt
„größter anzunehmender Umsatz“.)

Strohhalm

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Lügen, Drohungen und Wählertäuschung


„Gegen die Propaganda, Medienpräsenz und finanzielle Ausstattung der Befürworter waren wir chancenlos.“

„Die Bürgerbewegung für den Erhalt des Kopfbahnhofs ist nicht von Parteien ins Leben gerufen worden. Sie hat gegen eine mächtige Koalition aus Politik, Wirtschaft und Medien ein breites Bewußtsein über das Interessengeflecht geschaffen, das aus Profit- und Prestige-Gründen, einen denkmalgeschützten Bahnhof zerstören, die Bahninfrastruktur zurückbauen, den Schloßgarten in Teilen abholzen und die Stadtentwicklung den Interessen von Immobilienspekulanten und Wirtschaftsinteressen unterordnen will. Durch die Abstimmungsniederlage hat unsere Kampagne einen Rückschlag erhalten. An der Berechtigung, sich für den Erhalt und die Modernisierung unseres Kopfbahnhofs einzusetzen, den Schloßgarten mit seinem alten Baumbestand zu verteidigen und für eine nicht dem Kommerz unterworfene Stadtentwicklung zu streiten, hat sich dadurch nichts geändert.“

(Rückblick vom 10. Dezember 2011 der „Cannstatter gegen Stuttgart 21“ zur Volksabstimmung)

Negativ-Vision

„Park statt Gleise!“
So Werbeplakate für Stuttgart 21.
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Hinten links ist Parkvernichtung als Tiefbahnhoffläche deutlich zu sehen. Auf den Gleisflächen Hochbebauung in Fortsetzung des Bankenviertels.

"ruchlose Tat"

Die Vernichtung der einst von Martin Luther geweihten Universitätskirche in Leipzig sei eine «ruchlose Tat», so der Landesbischof.
Die Sprengung 1968 sei ein Akt kleingeistiger Machthaber gewesen, sagte der Theologe und DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer…
Die Motette „Der Geist hilft unserer Schwachheit auf“ wurde von J.S. Bach in der Universitätskirche uraufgeführt.
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Hat das irgendwas mit Stuttgart 21 zu tun?

"Stuttgart 21 scheitert..."

…die Frage ist nur: wann.“ (K.-D. Bodack heute im Stuttgarter Rathaus). Gründe

langer Bremsweg

„Der Bremsweg ist sehr lang, um von diesem für uns wichtigen Thema etwas Abstand zu gewinnen, und unsere Gedanken umzuleiten zu positiv konstrukiver Tätigkeit dauert seine Zeit. (aus einer Mail von heute).

warum die Wahl verloren wurde

Aus einer privaten Wahl-Analyse:
...„ist die Abstimmung nicht zuletzt so ausgegangen, weil Hinterzimmerzirkel aus Kapital und Politik, schwarzer Filz, Seilschaften und Tunnelparteien alles aufgeboten haben um mit geklauten Steuergeldern (die Regionalversammlung 1 Mio, Schuster 130.000 Euro, Unternehmerverände und IHK) die Abstimmung mit nachweislichen Lügen und Falschbehauptungen zu ihren Gunsten zu entscheiden.“