Neuzeit-Barbaren

Waldemar Eistermeier in einem Kommentar in der Stuttgarter Zeitung zum Abriss des Südflügels:
„Die führende Politik hat versagt und sich schuldig gemacht, ihre Vertreter haben sich als politische Neuzeitbarbaren geortet. Dies ist meine Meinung – und bei der bleibe ich.“
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S.B.: Ich bin wütend und tief traurig, schließe mich an mit dem, was mir dabei noch so einfällt: Vandalen, Kulturbanausen, Stadtzerstörer,
Trickser, Umweltfrevler, Volksverdummer, Kapitalknechte…





leider falsch

MP Kretschmann in einem ausführlichen Brief an prominente K21-Befürworter:

„Die Argumente, die Sie gegen Stuttgart 21 anführen, waren der Bevölkerung hinlänglich bekannt.“
Der ganze aktuelle Brief
hier.
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S.B.: Leider stimmt das nicht. Dass zum Beispiel der Kopfbahnhof leistungsfähiger als S21 ist und der Stresstest nur scheinbar bestanden wurde, war keineswegs „hinlänglich bekannt“.

Fehlplaner und Falschmünzer

Aus der Stuttgarter Zeitung von heute:
„Kritik kommt zudem auch aus der SPD selbst. In einem offenen Brief an Finanzminister Schmid schreiben einige SPD-Mitglieder: „Das Projekt, das ihr vor der Volksabstimmung noch als ,bestgeplant‘ und ,bestfinanziert‘ gerühmt habt,
entpuppt sich kurz danach und immer offensichtlicher als fehlgeplant und falschgemünzt.“ Das Projekt sei weder zweifelsfrei geplant noch sicher finanziert. Deshalb appelliere man, den Abriss des Südflügels und die sinnlose Rodung im Park zu stoppen.“
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Hallo Bahn AG und SPD, seien Sie erinnert an die späte Einsicht von Bundespräsident Wulff: „
Nicht alles, was juristisch rechtens ist, ist auch richtig.“

Tunnelwahnsinn

Aus einer aktuellen Mail:
„Wir werden nicht wegschauen, wenn die Bahn AG gegen Recht und Verstand verstößt. Wir werden die politisch Verantwortlichen nicht aus ihrer Verantwortung entlassen. Wir werden immer wieder kommen, um unsere Finger in die offenen Wunden des Tunnelwahnsinns zu legen. Wir spüren, dass wir gar nicht anders können als unsere Heimat vor denjenigen zu schützen, die sinnlos unsere Zukunft verbauen wollen.

Marionetten der Bahn

Schluss des Offenen Briefs von Guntrun Müller-Enßlin von gestern an MP Kretschmann:
„Jeder Tag bringt in Bezug auf Stuttgart 21 neue pikante, prekäre und hochpeinliche Details ans Licht, die die vielen klugen Köpfe in unserer Mitte schon lange vorhergesagt haben. Glauben Sie also nicht, die Schaffung unumkehrbarer Tatsachen werde unseren Widerstand schon zum Erlöschen bringen. Das Gegenteil wird der Fall sein. Sie werden uns nicht los, es sei denn, das Projekt stirbt, und es wird sterben. Geben Sie bis dahin nicht weiter die Marionetten im Theaterstück der Bahn, sondern steigen Sie endlich aus jener perfiden Inszenierung aus, an dessen Ende im Herzen von Stuttgart nicht nur denkmalgeschützte funktionsfähige Bausubstanz, sondern vor allem intakte Natur unwiederbringlich zerstört sein wird.“


Bürger schaut auf Eure Stadt!

Eine Großanzeige am Wochenende „Stuttgart 21 ante portas. Wollen wir das tatsächlich?“
Mein Anliegen
METROPOLI S21 aus der Hölderlin-Parodie vom Januar 2009:

„Weh mir, wo nehm ich, wenn
Es unten ist, die Aussicht, und wo
Den Sonnenschein?
Betonwände stehn
Sprachlos und kalt.
Mein Stuttgart - wohin denn du?“

Und es wird deutlich hervor gehoben:
Wollen wir, dass die Ankunft in Stuttgart mit dem großartigen Blick auf Stadt, Park und Weinberge zugunsten einer Ankunft nach kilometerlanger Tunnelfahrt im Keller aufgegeben werden soll? Stuttgart als vergrößerte S-Bahnstation sich nur noch durch Beschriftung zu erkennen gibt?“

Man kann sich an dieser Großanzeige noch beteiligen mit Spende und Unterschrift. Textentwurf
hier.

BW Bank  DieAnstifter Konto Nr. 2292342,  BLZ  60050101,  Kennwort  „Anzeige“

Die machtlosen Grünen

Eine Chronologie „grüner“ Versäumnisse gegen Stuttgart 21 als Offener Brief an den MP und VM.
Ist das Thema „Rückbau der Schiene“ von gestern?

Hop on the next train!

Gestern Bahnreise von Stuttgart nach Brügge. Der rappelvolle Hochgeschwindigkeits - ICE nach Mannheim Ankunft 12 Minuten später wegen Signalstörung mit zweimaligem Halt auf freier Strecke. Anschlusszug trotzdem erreicht: der IC nach Köln kam 15 Minuten später! Natürlich war der Anschluss in Köln weg. Im Reisezentrum gab es einen Stempel auf die Fahrkarte: „Hop on the next train“. ICE ohne Aufpreis, aber zwei Stunden Aufenthalt in Köln und eine Stunde zu spät in Brügge. Wieder einmal wurde bestätigt, dass auf die Bahn bei Fernreisen kein Verlass ist. Meine kritischen Worte im Reisezentrum wurden vom Bahnmitarbeiter bestätigt mit der Anmerkung „Die Bahn will von ihren Kunden nur das Geld.“
Die angeblich verbesserte Pünktlichkeitsstatistik wurde von der Bahn selbst gemacht wie der Stresstest. Sie gilt wohl kaum für den Fernverkehr, dem eigenen Betrieb. Die Bahn ist krank, verantwortlich die verfehlte Politik der Zerschlagung der Bundesbahn und die Ausrichtung auf den Gewinn. Der Kunde spielt offenbar eine Nebenrolle. Wann greift die Politik endlich ein? Die Entscheider sind leider keine Bahnfahrer. Die Ausrichtung der Bahn auf Hochgeschwindigkeits-“Magistralen“ wie Stuttgart-Ulm verheißt nichts Gutes. Die Bahn kann‘s einfach nicht. Aber Bahnstruktur abbauen und Bahnhöfe demolieren kann sie schon.

Stuttgarter Erklärung

„Nehmen Sie die Kritik von Dr. Christoph Engelhardt und den Ingenieuren22 am „Stresstest“ auf, und gewährleisten Sie einen fairen Leistungsvergleich von Kopf- und Tiefbahnhof. Eine Kapazitätsminderung darf nicht bezuschusst werden!“

Ganze Erklärung hier, wenn gebilligt bitte unterzeichnen und weiter leiten.

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S.B.: Wer kann verstehen, dass das Verkehrsministerium bis heute nicht zum manipulierten Stresstest Stellung genommen hat? Wenn die Kritik stimmt, fällt doch die hauptsächliche Begründung (siehe Blog vom 15. Januar) für Stuttgart 21 weg! Notbremse ziehen und Oben bleiben!

kann das wahr sein?

Angeblich soll MP Kretschmann gesagt haben: "...es gibt in der Demokratie kein Gesetz, das verbietet, für einen schlechten Bahnhof zu sein“.
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S.B.: Aber es sollte doch eine Regierung geben, die einen schlechten Bahnhof nicht zulässt.

getäuscht und belogen

Eine E-Mail von Dipl.-Wirt.-Ing. M. Rupp:
„…
Viele Menschen verstehen nicht, warum die Proteste gegen Stuttgart 21 nach der Volksabstimmung weitergehen. Es geht den Bürgern, die sich weiterhin engagieren, nicht nur um das Projekt "Stuttgart 21", sondern auch darum, wie mit ihnen umgegangen wird: Sie wollen nicht ignoriert, getäuscht und belogen werden.“…
Ganze Mail
hier.

verlogene Bahnwerbung für S 21

„Der Umbau des Bahnhofs und seiner Gleisanlagen in notwendig, da der Bahnhof, das marode Gleisvorfeld, die Tunnelanlagen und die Brücken dringend saniert werden müssen. Der Bahnhof hat seine Leistungsgrenze erreicht. Die in der Zukunft erwarteten Verkehre können im alten Kopfbahnhof nicht mehr gefahren werden, da die lediglich fünf Zu- und Abfahrtsgleise sich kreuzen und sich so die Züge bei der Ein- und Abfahrt gegenseitig blockieren.“

(Textausschnitt aus dem Werbefilm, mit dem die Bevölkerung für dumm verkauft wird.)

Poesie des Betons

In einem Artikel aus der Welt stimmt immerhin die Schlagzeile „Stuttgart 21 ist kein Bahnprojekt“. Ganz im Gegenteil zur offiziellen Werbung, die „das neue Herz Europas“ vor allem mit den Verbesserungen des Bahnverkehrs begründet: schneller, bequemer, leistungsfähiger.
Der ganze Artikel zeugt von ziemlicher Unkenntnis und übernimmt die Preisungen und Zahlen der offiziellen Werbung, die vielfach als falsch erkannt und entlarvt wurden.
Die neue Stadtbibliothek wird hymnisch besungen:
„Das ist absolute Architektur in reinster Gestalt. Schiere Schönheit. Poesie des Betons.“
Die Rede ist speziell vom Raum der Stille: „…im Kern des kubischen Gebäudes herrscht das Nichts: ein völlig leerer, funktionsloser Raum erhebt sich über vier Stockwerke.“ Dieser Raum ist weder still noch hat er eine Aufenthaltsqualität und schon gar keine „schiere Schönheit“. Ich wenigstens habe sie bei meinen bisher drei Besuchen nicht entdecken können.

Freitag, 13.

Heute Nacht: Denkmalschützer gegen Staatsmacht
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Quelle: www.7aktuell.de

Profit vor Gemeinwohl

„Stuttgart 21 ist ein Leuchtturmprojekt aus der Hochzeit des Neoliberalismus, der uns jetzt erneut an den Rand des Abgrunds führt. Seit die Bahn 1992 privatisiert wurde geht es ihr vor allem um Gewinn und allenfalls zweitrangig um eine gute Bahn. Das Geschäft mit dem Gleisvorfeld treibt sie an. Auf Biegen und Brechen soll dafür der Bahnhof unter die Erde. Profit vor Gemeinwohl. Die Folgen auf die Bürger/innen abwälzen – das ist die Logik der Finanzmärkte und die Logik von Stuttgart 21.“
(Veranstaltung „Stuttgart 21 in der Krise“ am Montag, 23.01.2012 um 19.30 Uhr im Rathaus, großer Saal)

Ergebnis vor Abriss abwarten!

Aus einer Mail von heute:
„Sie (die Regierung) will, Bürgernähe hin oder her, alle Widersprüche um Stuttgart21 aufklären und Frieden übers Land bringen. Vor allem, so hört man vom Reitzenstein, wird man den Vorwurf der Stress-Test-Manipulation, ja des Betrugs, exakt prüfen…“
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Darauf wurden große Hoffnungen gesetzt. Vor dem Ergebnis dieser Prüfung sollte aber der Südflügel nicht abgerissen werden! Ob die Regierung das von der Bahn einfordert??

OB Schuster

Nach Mehdorn von der Bahn, Oettinger und Mappus von der Regierung macht sich jetzt der Häuptling der Stadt Stuttgart vom Acker und hinterlässt das faule Ei Stuttgart 21 seinem Nachfolger. OB Schuster ist als Dienstvorgesetzter von BM Hahn verantwortlich für den Denkmalschutz in der Stadt (Auskunft des Landesdenkmalamts Esslingen). Sein empörender Brief an die Bürger wenige Tage vor der Volksabstimmung war typisch für seine unlautere Werbung für das unselige „Bahn“-Projekt. Noch heute liegen die „21 guten Gründe für Stuttgart 21“ im Foyer des Stuttgarter Rathauses mit den vielen unberichtigten Irrtümern wie „Der Kopfbahnhof ist an seine Kapazitätsgrenze gelangt“.

Lauter Männer in Anzügen

Ist es eine Art Klassenkampf, Anzüge gegen Parkas?

Neulich beim Termin mit den Befürwortern: Bürgermeister, Oberbürgermeister, Landtagsabgeordnete, Bundestagsabgeordnete, Funktionäre der Industrie- und Handelskammer. Entscheider, Prominente, Mächtige. Von Paal über Pröfrock bis Palm. Lauter Männer in Anzügen.“
(Aus einem
Artikel in der Waiblingen Kreiszeitung vor der Volksabstimmung)

4 x 8 = 49

Bahn-Arithmetik, nachgewiesen von Dr. Engelhardt mit dem Ergebnis „Rückbau der Schiene“

Letzter Gruß?

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Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung vor der Massakrierung. Vandalismus 21.

Widerstand bleibt angesagt

E-Mail von heute:
„...eine Gruppe von Wissenschaftlern und Fachleuten um Dr. Engelhardt hat nachgewiesen, dass der Stresstest der Bahn gezielt manipuliert wurde, um die geforderte Zahl von 49 Zügen in der Spitzenstunde zu erreichen. Tatsächlich kann der geplante Tiefbahnhof aber nur etwa 32 Züge pro Stunde abfertigen.
Gegen diesen Schwabenstreich, nämlich für Milliarden Euro einen weniger leistungsfähigen Bahnhof zu erstellen, sollten wir machtvoll demonstrieren.
Kommt deshalb bitte möglichst zahlreich am Samstag, 7.1., um 14.30 Uhr zur Kundgebung auf den Schlossplatz mit anschließendem Schweigemarsch zum Südflügel.“

Der Dichter spricht (10)

Stefan George:
„Komm in den totgesagten park und schau:
…….“

OB Manfred Rommel

Der von mir sehr verehrte ehemalige OB von Stuttgart ist - laut Interview in der Südwestpresse - für Stuttgart 21. Grund: wichtig sei, dass Stuttgart in das Hochgeschwindigkeitsnetz eingebunden wird. Bei soviel Gestrigkeit schweigt des Sängers Höflichkeit. Lieber Herr Rommel, von den Behauptungen zum Bahnhofsprojekt aus Ihrer Entscheidungszeit ist kaum was übrig geblieben. Jetzt steht sogar der „Rückbau der Schiene“ zu befürchten. Oben bleiben!