Sprech-Chor

„Schuster lass uns ein,
Schuster lass das Lügen sein.“

(
Situation: Zum Vortrag von OB Schuster gestern im Stuttgarter Rathaus wurden nur vorangemeldete Gäste mit Einlasskarte zugelassen. Die mehrfache Menge stand und saß vor der Tür des großen Saals.)

nichts Neues

Der „Straßburger Platz“ ist ein Hauptsorgenkind unserer Rathaus-Stadtplaner. Unorganisch an den Bonatz-Torso angeklebt und mit seinen genialen „Lichtaugen“ auf der Betonoberfläche ist der Name „Platz“ eine offensichtliche Mogelpackung. Und jetzt sagt selbst der Architekt „Wir haben nie von einem Platz gesprochen...“: der-strassburger-platz-wird-gar-kein-richtiger-platz

Das beigefügte Foto ist mal wieder ein echter Potemkin: die Verteilerebene, unter der die Züge dicht drunter her fahren, ist nicht zu sehen, die Allee mit großen Bäumen wurzelt ausschließlich in der Betondecke. Ein Musterbeispiel aus der Serie „verlogene Bilder“.

24 gute Gründe für die Alternative

Seit heute gibt es die neue Seite: 24 gute Gründe für die Alternative Kopfbahnhof 21. Was ist falsch, was ist vergessen worden?

Wer mir einen entsprechenden Kommentar sendet sei versichert, dass ich diesen in die Liste aufnehmen werde, anonym oder mit Namensnennung. Auch eine Erweiterung der Liste ist denkbar.

Zahlung an Mehdorn

Der ausgeschiedene Bahnchef bekommt 4,9 Millionen für die vorzeitige Vertragsauflösung, etwa dieselbe Summe, die er in den letzten beiden Jahren bekommen hat, für 2 Jahre Arbeit also etwa 10 Millionen Euro. Zahlmeister ist der Bund, der Alleineigentümer der Bahn AG, also wir, die Steuerzahler. Das mag zwar alles „Recht“ sein, bleibt die unangenehme Frage: hat er das wirklich verdient? Es regen sich Ohnmachtsgefühle, völliges Unverständnis und Wut.

Unvergessen bleiben Mehdorns Ausführungen auf dem Killesberg gegen den „Sackbahnhof“ Stuttgart und die „Möhrchen“ an den Bahnvorstand für profitablen Börsengang. Für ihn sind jetzt 4,9 Millionen Möhrchen herausgesprungen...

Leserbrief von 1996

Im ICE auf der Fahrt nach Stuttgart im Jahr 2008:
"Verehrte Fahrgäste, in Kürze erreichen wir Stuttgart Hauptbahnhof. Wie die Stadt über Ihnen aussieht, entnehmen Sie bitte dem Faltprospekt an Ihrem Sitzplatz."

Unter dem rollenden Rad...

...wird bei Stuttgart 21 das Gleisvorfeld um 100 Meter nach hinten verschoben, umgebaut und modernisiert samt neuen Bahnsteigen mit Überdachungen. Jetzt geht es doch, was bei der Alternative Kopfbahnhof 21 als so schlecht angeprangert wurde und wird. Dazu ein Ausschnitt aus dem Artikel in Bahn-Report „...Mit Hochgeschwindigkeit an die Wand?“ (Teil drei, im aktuellen Heft 3/98):

„Dieses Provisorium soll mindestens ein Jahrzehnt bestehen bleiben. Dies wirkt bereits in großen Teilen wie eine bauliche Ertüchtigung des Kopfbahnhofs“.

(Vermutlich wird dieser Artikel bald bei Kopfbahnhof-21 eingestellt.)

noch 'ne Zahl

Zum Blog vom 18. und 19. April, die Kosten von Stuttgart 21 für die Stadt betreffend:

2. April: OB Schuster im Rathaus 31,6 Millionen, für Baukostensteigerungen maximal 131 Millionen.

18. April:
BUND: Beteiligung der Stadt an Stuttgart 21 „mit weit über einer Milliarde = mehr als 1.000 Millionen.

Neu:
23. April: Finanzbürgermeister Föll bei seinem Vortrag in Steinhaldenfeld: für Baukostensteigerungen bis maximal 161 Millionen zusätzlich zu den 31,6 Millionen. Ein CDU-Mitglied nannte das in der Diskussion - auf dem Hintergrund der Zusammenstellung des BUND - gelogen.

Turbulenzen

Titelschlagzeile der SWP von heute: „Landesbank in Turbulenzen“. Die im Blogeintrag „ausverhandelt“ vom 20.04. genannten Zahlen (Spiegel-Recherche) scheinen nicht ganz falsch zu sein.

So steht es in der Zeitung:
Das Volumen des risikobehafteten Kreditersatzgeschäfts der LBBW belaufe sich auf bis zu 100 Milliarden Euro, hieß es im Anschluss an den Bankengipfel im Kanzleramt am Dienstag. „Wenn Baden-Württemberg auf dieser Summe sitzen bleibt, ist das Land pleite.“

Ist die Vorfinanzierung von Stuttgart 21 durch das Land gesichert? Da melden sich doch starke Zweifel an! Man darf gespannt sein auf die erzwungene Neubewertung der LBBW, aus ist’s jedenfalls mit dem Versuch, die bedrohliche Lage der Landesbank unter den Teppich zu kehren.

Soll LBBW-Jaschinski neben seinem Salär von 600.000 Euro noch seinen Bonus von 400.000 Euro behalten? Dann sollte es statt Bonus besser Misus heißen und diese gnadenlose Abzocke des Steuerzahlers deutlich angeprangert werden.

Ergänzung 17.15 Uhr (StZ vom 23.04., heute, S.11):
Konzernbilanz LBBW für 2008: Verlust von 2,57 Milliarden Euro vor Steuern. Morgen Beratung der Eigentümer über Vertragsverlängerung des Vorstandschefs: Verzicht auf Boni und Tantiemen, Deckelung des Jahresgehalts auf 500 000 Euro. Zu diesem reichlichen Einkommen verhilft auch die Zahlung der Stadt Stuttgart von 946 Millionen an die LBBW, pro Kopf mehr als 1600 Euro.

Informationsvakuum

Der Bauherr Deutsche Bahn AG ist schon dabei, Stuttgart zu verwüsten (Artikel in der StZ von heute). Es ist offensichtliche Taktik, die Baumaßnahmen so lange es geht geheim zu halten.

Den besonders betroffenen Einwohnern von Stuttgart Nord wird eine Hilfestellung zur Aufklärung über die Baumaßnahmen und die Logistik von der Bahn nicht gewährt, sie müssen selbst sehen, woher sie ihre Informationen bekommen (Ausstellung im
Infoladen Stuttgart Nord). Dazu passt die Verweigerung der Einsicht in die Wirtschaftlichkeitsrechnung des ganzen Projekts.

Naive Frage zur aktuellen Erkundung der Wasserströme im Tunnelgebiet: Wenn der Bohrer auf Wasser stößt und dieses dann beim Weiterbohren in den Gipskeuper/Anhydrid eindringt, können dann nicht Probleme entstehen wie in
Staufen? Dort ist nämlich auch gebohrt worden... und „das Wasser hat einen kleinen Kopf“.


Geheimvertrag?

Bis jetzt auf jeden Fall, denn die Öffentlichkeit wurde immer noch nicht über die Vertragsinhalte informiert. Darf man mutmaßen, dass in der Finanzierungsvereinbarung allzu viel Empörungspotential enthalten ist und das Projekt durch Bekanntgabe gefährdet würde? Oder was könnte sonst der Grund sein für das Mauern der Vertragspartner? Wo bleibt die kritische Presse?

ausverhandelt

Die Anteile von Bahn, Bund, Land und Stadt waren vor der Finanzierungsvereinbarung „ausverhandelt“. Darf man als interessierter Bürger und Steuerzahler fragen, wie das Verhandlungsergebnis ausgesehen hat? Oder soll das Wahlvolk hier nicht informiert werden brauchen sollen müssen?

Kann es sein, dass selbst die CDU-Landtagsfraktion den Vertrag vor der Unterschrift nicht einsehen konnte?

Dass der Antrag der Grünen auf Veröffentlichung ins Leere gelaufen ist?

Kann es sein, dass es sich deshalb um einen
Geheimvertrag handelt, dessen Inhalt von den Mächtigen an der Öffentlichkeit vorbei in einem windigen und dubiosen Schmierentheater (Blog vom 8.4.) unterzeichnet wurde?

Herr Ministerpräsident Dr. Oettinger, bitte sagen Sie, dass das alles nicht so ist. Bitte klären Sie auch Ihre Landsleute darüber auf, dass die LBBW, die Stuttgart 21 helfen finanzieren soll, nicht mit mindestens 80 oder sogar 113,5 Milliarden (Spiegel-Recherche) in der Klemme sitzt! Bitte, Herr Ministerpräsident, sagen Sie auch etwas zu dem Gerücht, dass die LBBW nur deshalb nicht unter den Rettungsschirm des Bundes gegangen ist, damit die hoffnungslos schlechte Bilanz der Landesbank nicht ans Licht kommt. Das darf doch alles gar nicht wahr sein, Herr Dr. Oettinger! Klären Sie das bitte schnell auf, damit sich Ihre Landsleute nicht hintergangen fühlen.
Stuttgarter Zeitung: „Die Bürger haben einen Anspruch auf Transparenz.“

(Dieser Blogeintrag wurde am 21.4., 8.30 Uhr an das Staatsministerium / Dr. Oettinger gemailt)

was stimmt?

OB Schuster im Amtsblatt, Rede vom 2.4. im Rathaus nach der Finanzierungsvereinbarung:
„Die Landeshauptstadt beteiligt sich mit 31,6 Millionen Euro direkt an den Baukosten von Stuttgart 21. Zudem zahlt die Landeshauptstadt für mögliche Baukostensteigerungen maximal 131 Millionen Euro.“

Der BUND in seiner
Pressemitteilung vom 18.4.:
„Neben dem direkten Baukostenzuschuss von 31,56 Mio. Euro, ist die Stadt am Risikofonds in Höhe von 260 Mio. Euro beteiligt.“

Wer kann diesen Widerspruch aufklären?



endlich

Endlich zählt mal jemand die wahren Kosten von Stuttgart 21 für die Stadt zusammen. Und siehe da, sie sind über 30 mal so hoch als das oft genannte „Schnäppchen“ für die Stadt von nur 31,56 Millionen:

"Wenn man die direkten und indirekten Kosten zusammenzählt, ist die Stadt mit weit über einer Milliarde Euro an Stuttgart 21 beteiligt."

Wer’s genauer wissen will: Pressemitteilung vom BUND

Da bin ich gespannt, ob und wie die „Stadt Stuttgart“ das entkräften kann. Dazu muss allerdings der Wortlaut der Finanzierungsvereinbarung der Öffentlichkeit bekannt gegeben werden, sonst bleibt alles unglaubhaft.

Stoff für Zoff

Aus der Pressemitteilung von Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, vom 16.4.:

„Die Bürgerinnen und Bürger werden über das Ausmaß der Kosten und Kostenrisiken, die sie als SteuerzahlerInnen zu tragen haben, im Unklaren gelassen.

Erschreckend ist zudem, dass es die Bundesregierung trotz der schwierigen Untergrundverhältnisse bei der unterirdischen Querung der Stuttgarter Innenstadt nicht für nötig hält, Konsequenzen aus dem Tunnelunglück in Köln zu ziehen und zusätzliche Vorkehrungen zu treffen. Das passt zur Regierungsposition, der DB AG zuzugestehen die Tunnelanlagen für "Stuttgart 21" auf der Basis älterer Brandschutzvorkehrungen zu errichten und neueste EU-Standards zu ignorieren.“


Amtsblatt

Stuttgart 21 besiegelt:
der Schlossgarten wird versiegelt.


(Das aktuelle Amtsblatt Nr. 15/16 bringt auf den ersten 7 Seiten Artikel über Stuttgart 21. Titelseiten-Schlagzeile „Stuttgart 21 besiegelt“ mit Großfoto vom „verspäteten Aprilscherz“ (Conradi). Stoff genug für viele Glossen, Satiren, Berichtigungen.)

üble Trickserei

Das Gutachten, vom Land bestellt und am 7. April bekannt gegeben:

Ministerpräsident Günther H. Oettinger und Innenminister Heribert Rech: Gutachten belegt herausragenden Nutzen des Projekts für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg

ist eine Irreführung. Es wird so getan, als ob die hochgejubelten Effekte die Folgen von Stuttgart 21 seien, dabei geht es um Stuttgart-Ulm und die „bessere Erreichbarkeit“, die bei der Alternative Kopfbahnhof 21 ebenso oder besser eintreten kann:

Das Bahnprojekt ermögliche kürzere Transport- und Reisezeiten. Dadurch rücke Baden-Württemberg näher an andere europäische Regionen heran und erhalte eine zentrale Position in den transeuropäischen Schienennetzen.

Das trifft dann auch auf die Alternative K 21 zu: Schaffung von Dauerarbeitsplätzen im Land durch verbesserte Erreichbarkeit (8.000 bis 9.500) sowie als Folge der städtebaulichen Nutzungen (2.600).

Abstriche wären nur bei den ab dem Jahr 2022+! zu erwartenden „städtebaulichen Nutzungen“ zu machen, aber bereits ab 2010 könnte man bei K 21 am Inneren Nordbahnhof loslegen.

Wer wirkte beim Gutachten mit? Z.B. Prof. Ullrich Martin, der schon die Kapazität des Tiefbahnhofs so unglaubwürdig und unseriös hochgerechnet hat... Es ist beim Gutachten genau so wie bei den „
21 guten Gründen“: der Ausgangspunkt ist der jetzige Zustand des Bahnverkehrs, die Alternative K 21 bleibt außen vor. Das nenne ich eine „üble Trickserei“ und einen weiteren Versuch, die Stuttgarter und die Bürger im Land für dumm zu verkaufen.

(Das hochwissenschaftlich aufbereitete Gutachten ist nachzulesen in der
Herz-Website.)

Belgien/Brüssel (1)

Brüssel-Central ist ein unterirdischer Durchgangsbahnhof, der erst nach dem 2. Weltkrieg (1952) fertig geworden ist. Vor Monaten stand ich in einem Zug nach Brügge vor dieser Station 10 Minuten im Tunnel, weil die Einfahrt nicht frei gegeben war. Auf der Rückfahrt bin ich in diesem Tiefbahnhof umgestiegen. Der Erlebniswert „Brüssel“ war gleich Null.

In Stuttgart gibt es dagegen bei einem Zughalt auf dem Gleisvorfeld sehr viel zu sehen nach allen Seiten. Die Lage der Stadt mit ihren bebauten Höhen ist ähnlich charakteristisch wie Klein-Manhattan für Frankfurt oder der Dom und Rhein für Köln. Künftig ist aber kein Unterschied, ob man vor Brüssel-Central oder vor Stuttgart-Halbtiefbahnhof im Tunnel steckt, ein unglaublicher Imageverlust für Stuttgart. Stuttgart wird verraten und verkauft...

falsch oder stark geschönt

Argumente für Stuttgart 21 (OB Schuster u.a.), kritisch betrachtet

Kommentierung (bitte Link öffnen)

der Liste im Brief an den Gemeinderat Stuttgart
„75“% (geschrieben vor dem Erscheinen von „21 gute Gründe für Stuttgart 21“!

Es ist sinnvoll, sich immer wieder darüber klar zu werden, mit welch falschen oder nur halbrichtigen oder zumindest stark geschönten Argumenten die Stuttgart-21-Lobby versucht, die Wahrheit über das Wahnsinnsprojekt Stuttgart 21 zu vertuschen und wie sie dabei vor Verdrehungen bis hin zu glatten
Lügen nicht zurück schreckt.

Osterei 2009

Osterei als Osterbotschaft 2009:

Die Bäume wachsen durch Stuttgart 21 in den Himmel! Das Wachstum wird zuerst sichtbar beim Teilabriss des Bonatz- Bahnhofs und im Blick nach unten in die gigantische Baugrube. Aufwärts wachsen dann die Kräne mit der Begleitmusik von täglich bis zu 2400 Lastwagen (nach Angaben der Bahn AG). Und ab 2022+ dürft ihr den Wurmbau zu Babel befahren, ihr täglich 300 000 Bahnfahrer.

Freut euch, Stuttgarter! Tragt das Projekt Stuttgart 21 „voller Stolz in euren Herzen“ (CDU im Amtsblatt Nr.52 Januar, CDU-Stadträtin Iris Ripsam in ihrem Redebeitrag am 2. April im Rathaus).

Ist der Preis zu hoch?

Umfrage des SWR vom 7.4.09


Alle sind froh

In der Jubelsitzung im Stuttgarter Rathaus am Tag der Unterzeichnung (2.4., 16.30 Uhr) wurde früherer Bürgerprotest gegen Fernsehturm und S-Bahn zum Vergleich heran gezogen. Heute seien doch Alle darüber froh… so würde es später auch einmal mit Stuttgart 21 sein.

S-Bahn: nicht „Alle“ sind froh. Die Fahrt Hauptbahnhof - Universität jedenfalls ist freudlos, Störungen am S-Bahnhof Universität allzu häufig (Aufzug, Rolltreppe). Die Stationen Hauptbahnhof, Stadtmitte, Feuersee, Schwabstraße und Universität: unwirtliche Orte im Kellerland.

Natürlich wurden die Bausünden früherer Rathaus-Demokraten in der Ära Klett verschwiegen: nicht nur der Abriss von Schocken, Steinhaus, Kronprinzenpalais, Akademie, die einst Schiller besuchte und viele andere, sondern auch der unsensible Bau von Autostraßen. Auch dagegen gab es Bürgerprotest und warnende Stimmen herausragender Persönlichkeiten. Paul Bonatz wandte sich in einem bewegenden persönlichen Brief an OB Klett gegen den Abriss des Kronprinzenpalais. Vergeblich, eine Autostraße schien wichtiger. Mit Stuttgart 21 wird die Stadtzerstörung jetzt auf einen neuen Höhepunkt getrieben.

"Lieber Bahnchef, ich wünsche mir

mehr Respekt der Bahn vor ihren Bahnhöfen. Viele davon wären die schönsten Kunstwerke, wenn sie nicht so schnöde behandelt, verbaut oder ganz zerstört würden. In Stuttgart ist immer noch geplant, den grandiosen Hauptbahnhof zu amputieren, eines der wichtigsten Denkmale der beginnenden Moderne. Schluss damit!“
Hanno Rauterberg, Feuilleton
(zitiert aus der ZEIT Nr.16 vom 8.April 2009, S.57)

windig und dubios

(gesammelt zur Aktion Vertragsunterzeichnung / Finanzierungsvereinbarung, 2. April 2009)
windig und dubios
Torschlusspanik
Schmierentheater
Handstreich
verspäteter Aprilscherz
Nacht- und Nebelaktion
konspiratives Hauruckverfahren
Na und? Papier ist bekanntlich geduldig.

unten durch!

Oben bleiben - Stuttgart 21 ist unten durch!

„Der Wurmbau zu Babel“ ist die babylonische Variante Stuttgart.
Die Sprachverwirrung von Dafür und Dagegen ist auch schon da.

Es geht dann mit der Bahn nur noch unten durch.

Auch bei den Baden-Württembergern ist das Projekt unten durch:
Umfrage des SWR von heute, 7.4.2009

Uminterpretation

Ingenhoven-Interview in der StZ vom 3. April: Er zerstöre den weltberühmten Bahnhof nicht, sondern es sei eine „Uminterpretation“. Wenn er dafür Veränderungen des British Museum und des Berliner Reichstags als geglückte Beispiele anführt, so hinkt dieser Vergleich gewaltig, denn diese Gebäude haben ihre Funktion ja behalten und verbessern können, wurden erweitert (Kuppel des Reichstags), während der Stuttgarter Bahnhof verstümmelt und zur Fassade wird.

Wer kann ihm verdenken, dass er seinen Tiefbahnhof bauen will, denn er lebt ja nicht in Stuttgart und wird prozentual honoriert.

Herr Ingenhoven, Sie müssen halt später damit leben, dass mit Ihrer Hilfe der weltberühmte
Bahnhofsbau zerstört sorry uminterpretiert wurde ohne einen erkennbaren Nutzen für den Bahnverkehr.

100 Hektar

Immobilienprojekt und „Konjunkturprogramm“:
dafür verraten Stuttgarts Rathaus-Demokraten die Stadt in ihrem innersten Kern, die Bahnnutzer sollen die Stadt schon gar nicht mehr erblicken. Dass der wohl fachkundigste Kenner des Bahnbetriebs in Stuttgart E.
Hopfenzitz immer wieder (Umfrage StN, Lesermeinung vom 03.04.2009 16:32) das Ding beim Namen nennt, ist sehr erfreulich, denn die Stuttgarter Presse verdient derzeit nicht, kritisch genannt zu werden:

„Die Tücken des Tiefbahnhofs, kein Anschlußknoten mehr, zu kurze Haltezeiten der Züge und mühevoller Zugang zu den Bahnsteigen werden in ihren Zeitungsberichten nicht mehr angesprochen. Wichtig sind nur noch die rund 100 Hektar Neunutzung des Bahngeländes: Stuttgart 21 also ein Immobilienprojekt, kein Bahnnutzerprojekt.“

resignieren?

Startseite heute geändert.
Der
Faschingswagen ist weg mit den 3 Politmenschen Mehdorn, Oettinger und Schuster. Mehdorn ist inzwischen auch weg.

Resignieren?

Die Unterschriftenaktion als Überraschungscoup im Handstreich signalisiert keine Harmonie, sondern
Torschlusspanik und Angst vor den Wahlen. „Stuttgart 21 abwählen“ ist jetzt nicht mehr so leicht möglich. Aber die Folgen für die Stuttgarter werden durch die Wahlen noch mehr ans Licht kommen.
Der
Widerstand geht verstärkt weiter.

Denkmalschutz

In seiner Erklärung zur Finanzierungsvereinbarung sagte OB Schuster gestern im Rathaus sinngemäß, der Denkmalschutz wäre mit dem Projekt (Bahnhof) einverstanden. Das glaubt man ihm gern, ist als Denkmalschutzbehörde doch die Stadt Stuttgart zuständig und er selbst ist der oberste Verantwortliche. Der Bock als Gärtner. Die alleroberste Denkmalschutz-Instanz ist das Wirtschaftsministerium.

böser Aprilscherz

Die Meldung vom 1. April für die heutige Vertragsunterzeichnung hat das dazu passende Datum.

Wer unterschreibt denn?

Südwestpresse auf der Titelseite: „Das Bundesverkehrsministerium, die Landeshauptstadt, das Land, der Flughafen und der Regionalverband.“ Aha!

Und wer macht für die Bahn den Mehdorn?
Das kommt erst weiter hinten bei der „Südwestumschau“: Laut Oettinger ist es Mehdorn selbst. Facit: „Nun wird der entscheidende Schlussstein für das Vorhaben zum letzten großen Auftritt Mehdorns.“ Der abgesägte Bahnchef, dem die Verantwortung für die Bahn aus der Hand genommen wurde, darf diese Hand noch zur Unterschrift benützen und trägt nun eine Verantwortung, die er zusammen mit seinem Amt umgehend wieder los wird. Diese Posse passt nahtlos zum Katastrophenprojekt genannt „Stuttgart 21“.

Daraus kann nichts Gutes kommen, die Vorzeichen stehen deutlich auf Unheil und Sturm.

Berichtigung:
Nach einem Artikel in der StZ (von heute, Titelseite) unterschreibt für die Bahn
Stefan Gaber .


Herzflimmern

Aktuelle Meldungen rund um „Das neue Herz Europas"

Rücktrittsangebot Bahnchef
31.03.2009 - "Rücktritssankündigung Mehdorns beeinflusst Stuttgart 21 in keiner Weise"

Zu Anfragen nach eventuellen Auswirkungen des Rücktrittsangebots des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG Mehdorn auf das Verkehrsprojekt Stuttgart 21 erklärt der Pressesprecher des Stuttgarter Oberbürgermeisters:
"Hartmut Mehdorn hat das Projekt Stuttgart 21 maßgeblich vorangetrieben. Es ist ja begreiflich, dass Gegner des Projekts nun versuchen, Auswirkungen einer Personalie auf geschlossene Vereinbarungen herbeizurufen. Aber Partner aller Vereinbarungen war und ist natürlich nicht der Bahnchef, sondern die Deutsche Bahn AG.
Vorstand und Aufsichtsrat stehen mit klaren Beschlüssen dahinter. Deshalb beeinflusst eine persönliche Rücktrittsankündigung das Verkehrsprojekt Stuttgart 21 oder auch die fertig ausgehandelte Finanzierungsvereinbarung in keiner Weise."
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April, April !
Zur Meldung
„Vorstand und Aufsichtsrat stehen mit klaren Beschlüssen dahinter“ ein Bahnexperte in der ARD:
"Das gesamte System Mehdorn wird abtreten"