Wehrkraftzersetzung

Zuruf von Prof. Dr. Alexander Eisenkopf, Zeppelin Universität:
„...
Vielleicht erinnern sich einige Beobachter aber noch an die Beteuerungen der Bahn im Rahmen der Schlichtung im Spätherbst 2010, dass weitere Kostensteigerungen absolut ausgeschlossen seien und sogar noch Puffer existierten. Kritik an den damaligen Kostenschätzungen wurde in die Nähe von „Wehrkraftzersetzung“ gerückt und mit dem geballten Sachverstand der Deutschen Bahn vom Tisch gefegt. Jetzt fragt man sich, ob man es damals wirklich mit Sachverstand, bloßer Unfähigkeit oder bewusster Publikumstäuschung zu tun hatte.“
Meine Leserzuschrift bei Zum Blog aktuell.
Nachtrag vom 4. Mai: veröffentlicht unter http://www.zu-daily.de/daily/zuruf/2013/Stuttgart21-bahnhof-menetekel.php?WSESSIONID=025cef4af9714c558415131651bd1c25&wFormStatus=sent

Titanic 21 im Trockendock

Kommentar zum Blog von gestern: „Die Titanic 21 liegt bereits im Stuttgarter Trockendock, der Bug und vier Kamine sind schon deutlich sichtbar.“

Text und Foto: Eberhard Rapp
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Dreischritt und eine Frage

1. Feststellung: Der geplante Tiefbahnhof S 21 kann etwa 32 Züge in der Spitzenstunde abfertigen, er ist auch so geplant. „Der Kapazitätsrückbau fällt somit bei den Fußgängeranlagen noch deutlicher aus als der deutliche Rückbau der Zugleistung auf nur noch 32 Züge pro Stunde (Wikireal).

2.
Nachricht: Andreas Kleber hat in seinem Archiv ermittelt, dass der Kopfbahnhof im Jahre 1939 tatsächlich 49 Züge je Stunde geleistet hatte, die meisten mit Lokwechsel, allermeistens mit Dampfloks!
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur: „Die
Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg kommt zu dem Ergebnis, dass die Fahrplankonstruktion für 50 Züge in der Spitzenstunde im bestehenden Kopfbahnhof plausibel ist. Weitere 6 Züge, so die NVBW, ließen sich nur durch Nachrüstung entsprechender Signaltechnik auf der Strecke von Zuffenhausen verwirklichen.“

3. Quelle (aus PFB1.5) mit der Rechtfertigung für die großen Eingriffe in den Rosensteinpark Seite 346, Befreiung vom Naturschutz Rosensteinpark:
„...insbesondere spricht aber
die überragende Verkehrsbedeutung des Vorhabens als überwiegender öffentlicher Belang hier für eine Befreiung.
Gegenüber dieser
überragenden Verkehrsbedeutung haben die Schutzinteressen, die mit dem Landschaftsschutzgebiet verfolgt werden, zurückzutreten.“
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Frage: Wenn mit Stuttgart 21 ein dramatischer Rückgang der Bahnhofsleistung erfolgt, worin liegt dann „die überragende Verkehrsbedeutung des Vorhabens“ u n d muss die Planfeststellung 1.5. nicht revidiert und das ganze Projekt nicht sofort gestoppt werden? Darf der Katastrophendampfer Titanic 21 nur deshalb weiterschwimmen, weil er schon die Anker gelichtet hat?

rechtlich Gewalt

Bericht aus der Gerichtsverhandlung gegen eine Robin Wood-Aktivistin, die sich auf einem Baum angekettet hatte. Es handelte sich um eine Revisionsverhandlung gegen das erste Urteil: 30 Sozialstunden. Zu dem Zeitpunkt der Tat war sie Heranwachsende. Im Gerichtssaal waren ungefähr 20 Zuhörer von uns. Aus dem Protokoll der Parkschützerin Nina Picasso:

„Plädoyer Anwalt: Sein Hauptaugenmerk war der Gewaltbegriff. Das Mädchen war passiv, freundlich, widerstandslose Wegführung, Beamten haben sich nicht als Opfer gesehen. Sie leistet nicht Widerstand gegen Beamte, sondern gegen das Projekt. Demokratie muss das aushalten,- "geduldetes Übel", es mag lästig für Stuttgart sein, aber es ist kein gewaltsamer Widerstand. Urteil ist Aushöhlung der Gewalt. Kein Krafteinsatz notwendig, von keiner Seite. Keine aggressive Konfrontation. Die Polizei ist nicht unser Gegner, sondern die Projektverantwortlichen und das Projekt. Keine Opfer! Tatbestand der Gewalt liegt nicht vor.
Plädoyer Staatsanwalt: Tatsache bestätigt. Sie war zwar kooperativ, gab sogar den Polizisten Tipps, war freundlich. Trotzdem ist es rechtlich Gewalt…“
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Die geschiedene Ehefrau von Berlusconi bekam vom Gericht täglich 100 000 Euro als Unterhalt zugesprochen, um ihren gewohnten Lebensstandard zu halten. Zwei Urteile für arm und reich, für opferbereiten Idealismus und verschwenderisches Leben.

Bahnsinniges Baden-Württemberg

„Ein absurdes und zutiefst destruktives gigantisches Bauvorhaben im Herzen einer Metropolregion. Weil das Projekt eine Katastrophe ist, wird es ständig Katastrophen produzieren, kleine und größere“ (E-Mail von heute).
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Stuttgart 21 wird immer mehr als Unsinn deutlich: Schlecht und keineswegs "best“ geplant, als Magistrale bedeutungslos (Kefer), schlechte ökoligische Bilanz (BUND), Denkmalsschändung und Stadtzerstörung (für Jedermann sichtbar), ein Engpass (VCD und hochrangige Bahnexperten), Rückbau der Bahnhofskapazität (Wikireal), Verschlechterung der Reisequalität (pro Bahn), Parkzerstörung, Mineralwassergefährdung, hohe Risiken bei Bau und Betrieb, Kostenexplosion, hohe Folgekosten bei den Tunnels, Megabaustelle im Stadtzentrum mit entsprechenden Verkehrsstörungen. Es geht nur noch um Macht und Rechthaberei mit Augen zu und durch: am Ende kommt unausweichlich das Desaster. Deshalb sofort aufhören. Widerstand bleibt weiterhin das Mittel der Wahl.

Gigantische Höhle für die Tunnelbohrmaschine

Ein Größenwahn ist die Großkaverne = Höhle auf der Talseite, in der so viel Platz sein muss, damit die riesige Bohrmaschine gedreht werden kann oder ab- und wieder aufgebaut. Die Anhöhe darüber ist bebaut, Bergschäden ein enormes Risiko. Hallo Ingenieure 22, sind die Pläne bereits vorhanden? Oder wird oben schon mal begonnen ohne die Genehmigung der riesigen Kaverne im Tal?

Nachtrag am 28.4.2013: Info durch die Ingenieure 22. Die Kaverne soll über 12 Meter hoch und über 11 Meter breit werden.
12 Meter entsprechen der Höhe eines Hauses mit über 4 Stockwerken !
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Bundesverfassungsgericht

Aus der Pressemitteilung von heute:

"Es ist erschütternd, dass das oberste Gericht ohne Begründung lediglich behauptet, eine Grundrechtsverletzung sei »nicht ersichtlich« und dabei die detaillierte Begründung in der Beschwerde übergeht. Insbesondere die entfallene Planrechtfertigung durch den Rückbau der Leistung des Tiefbahnhofs unter den Bedarf hatte schon der VGH nicht gewürdigt. Das Gericht verschließt seine Augen vor dem Grundrechtsverstoß, indem es denselben Fehler wiederholt."
 
Engelhardt weiter: "
Die Schaffung eines milliardenteuren Engpasses im Schienenverkehr kann nicht die Basis für Enteignungen sein. Wenn das oberste Gericht nicht beide Augen verschlossen hätte, hätte es festgestellt, dass dies auch »ersichtlich« ist."
Ganzer Text
hier.
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Wegen solchen Vorgängen geht der Widerstand gegen Stuttgart 21 weiter. „Die Augen verschließen“ und dann urteilen - BVG - ist eine Art von Lüge. Gehört auch das BVG zum „Lügenpack“?? Beugt er sich den politischen Zwängen und der „Macht des Faktischen“?






Nichts Neues

Hier eine sach- und fachkundige Äußerung einer Gruppe ehemaliger Eisenbahner aus dem Remstal, zugesandt mit der Bitte um Veröffentlichung von Egon Hopfenzitz.
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Memorandum „Umbau in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof, ("Stuttgart 21") aus der Sicht betroffener Bürger und erfahrener Bahnfachleute.


„Wir sind überzeugt, dass der vorgesehene Umbau des Stuttgarter Hbf in einen unterirdischen Tiefbahnhof ingenieurtechnisch gelingen wird.“…..

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Einspruch! Die Baugeschichte von S21 ist eine Folge von Stagnationen (Beispiele Nesenbachdüker, Filderbahnhof, Grundwasser), Skandalen, Lügen, Umplanungen und Ausnahmegenehmigungen bei hohen Risiken, die ein Gelingen bezweifeln lassen. Die Bahn selbst bezifferte die Kosten Ihrer Fehlplanungen und Irrtümer trotz angeblich „best geplant“ auf 1100 Millionen Euro!

Was die Remstäler Eisenbahner zu den Behauptungen der S21-Werbung in bahnbetrieblicher Hinsicht kritisch zu sagen haben, ist zwar alles nicht neu, muss aber immer wieder deutlich gemacht werden gegen den überfinanzierten Werbenebel im Bahnhofsturm und im Stuttgarter Rathaus.
Ganzes Memorandum hier.

Wagt er es?

Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischer bleibt konsequent und hartnäckig dran, nämlich bei der Frage der Kostenkontrolle von Stuttgart 21 und letztlich der Rechtmäßigkeit des Projekts. Seine Bemühungen beim Bundesrechnungshof sind seit dem 15. April 2010 dokumentiert.
Sein letztes Nachfragen datiert ganz aktuell vom 18.04.2013., er kommentiert:

„Im Antwortschreiben vom 12.4.2013 geht der Bundesrechnungshof meinen konkreten Fragen aus dem Weg. Das Schreiben von Herrn Zentner sagt nichts Konkretes darüber aus, was der Bundesrechnungshof nun bei Stuttgart 21 tatsächlich prüft. Es wird aber angedeutet, dass sie möglicherweise nur eingeschränkt prüfen, weil sie jetzt plötzlich Stuttgart 21  auch als sogenanntes eigenwirschaftliches Projekt der Bahn sehen (wollen?), um mit einer eingeschränkten Prüfung der Kanzlerin nicht auf die Füße treten zu müssen. Ich habe daher nun in meiner neuen Anfrage eine sehr einfache Frage gestellt, die sie mir eigentlich beantworten müssen. Ich hoffe damit heraus zu bekommen, ob der Bundesrechnungshof es noch wagt, die Bahn so zu prüfen, wie es die Verfassung meines Erachtens fordert.
Hier das Schreiben vom 18.4.2013

Todesfallen/ Bodackrede (3)

„Weiter sollten wir bei den Ingenieuren nachfragen, warum niemand außer Frei Otto die Kraft und den Mut hatte, zu sagen, was nicht gehen kann. 50 Züge in der Stunde können nicht auf 8 Gleisen halten, zwischen U- und S-Bahn muss der Tiefbahnhof in eine verbotene Schieflage gebaut werden, die Enge der Tiefbaustelle erzwingt zu schmale Bahnsteige und Treppen:

Todesfallen, wenn´s da brennt; die notwendigen Steigungen über die Fildern sind ökologisch unverantwortlich! Gewiss: Schwierige Aufgaben verschaffen gute Honorare, je länger geplant und umgeplant wird, desto leichter fließen da Honorare und … je mehr Steuermittel da verfließen, desto stärker wächst die Unumkehrbarkeit des Ganzen!“ (Ganze Demorede Prof. Bodack hier)

"Wer vernebelt den Fachleuten ihre Köpfe so?"

Wenn der Kopfbahnhof erhalten bleiben muss: „Dann stellt sich heraus, dass die Büros, so sie denn wirklich notwendig werden, auch quer über die Gleise gebaut werden können, dass ein paar Tausend Wohnungen auf den sowieso frei werdenden Flächen Platz finden, dass Züge schon jetzt direkt über die vorhandene Gäubahn aus dem ganzen Land via Kopfbahnhof und Vaihingen in den Flughafen fahren könnten: Wer vernebelt den Fachleuten ihre Köpfe so, dass sie diese einfachen Lösungen nicht erkennen? Wer verschießt Augen und Ohren der Entscheidungsträger, dass sie die Realitäten ignorieren, dass sie keine rationalen Argumente verstehen!“ (Ganze Demorede Prof. Bodack hier)

Mutter aller Katastrophen-Baustellen

Robert Deininger in der Südd. Zeitung, Schlagzeie „Affentheater“ mit den Stuttgarter Baustellen Affenhaus Wilhelma, John-Cranko-Ballettschule, Staatstheater, Stuttgart 21:

„...Die Vergrabung des Hauptbahnhofs galt ja bis zum rapiden Überholmanöver des Berliner Großflughafens als Mutter aller Katastrophen-Baustellen: Seit Jahren geht dort kaum was, und wenn doch, dann schief.“

Ob das nicht gründich schief geht?
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Jetzt!

Aus der Pressemitteilung von Harald Ebner, MdB (Bündnis 90/Die Grünen) von gestern, 17.04.2013:

"...Die Bundesregierung gesteht endlich auch ein, dass Stuttgart 21 ein Fehler war....
Möglichkeiten für einen Ausstieg und Alternativen müssen
jetzt und nicht erst nach Beginn der Tunnelbohrungen erarbeitet werden" (ganze PM hier).

Ehrenbürger OB Dr. Schuster

Aus dem „Bürgerbrief“ vor der Volksabstimmung
Ja heißt für den Kopfbahnhof, Nein heißt - nach Dr. Schuster - für Stuttgart 21
So wurden die Stuttgarter von ihm beeinflusst und belogen…
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Alle Behauptungen von Schuster werden in der Folge kommentiert und als falsch oder zumindest sehr fragwürdig entlarvt.

unsägliches Leid und Hohn und Spott

Aus der Demorede von Prof. Bodack am 15. April 2013
„Was real und wirklich ist und wird, was allein sicher erscheint, das sind die Zerstörungen, Abriss und Abholzung, die Stadtverschandelung durch blaue Pipelines, ein Bauinferno mit tausenden Lastwagenfuhren quer durch die Stadt, Lärm, Staub, Straßensperrungen, U-Bahn-Unterbrüchen … Unsägliches Leid kommt über diese Stadt und ihre Bürger. Dazu kommen Hohn und Spott über weitere Verzögerungen und Verteuerungen, wenn allerorten Scheitern und Versagen offenkundig werden, wenn schließlich der Kopfbahnhof erhalten bleiben muss.“

Hokuspokus: aus Z wird F !

Zum Thema ZOB der Blogeintrag vom 17.3.2010, also vor drei Jahren!
Fauler Zauber

Hokuspokus: aus Z wird F !
aus ZOB wird FOB,
das Z kommt weg. Der Busbahnhof ist nicht mehr Z entral, sondern F ern vom Zentrum. Am Flughafen, in Vaihingen, in Untertürkheim? Am 1. April droht ein böser Aprilscherz. Hallo Stuttgarter, lasst Ihr Euch das gefallen? Hallo Rathaus, was ist das für ein Murks? Nur ein Kollateralschaden oder eine verkehrliche Todsünde?

Stuttgart einzige Großstadt ohne ZOB!

„Stuttgart 21 macht Stuttgart zur einigen Großstadt ohne ZOB!“ (Schlagzeile aus dem Blog „Der Stuttgart 21 - Irrtum“ von heute.)
Seit vielen Monaten wäre noch am Hauptbahnhof neben dem alten Busbahnhof an der Schlossgartenstraße eine freie Fahrspur für Bushalte möglich gewesen. Wie lieblos und schäbig die Bahn mit ihrer Kundschaft umspringt, zeigt die voreilige Sperrung. So schafft die Bahn sich zudem die lästige Fernbus-Konkurrenz wirksam vom Hals. Wer die Fernbusse benutzt, muss sparen. Die Fahrt Stuttgart-Freiburg kostet
meist nur 9.-€, mit der Bahn, Bahncard 25 dagegen 38,25 €, Fahrzeit mit ICE 4 Stunden, Bus 3 Stunden! Die billigste Bahnfahrt mit RE immer noch 28,10€, allerdings mit 7 Stunden Fahrzeit.
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Zur Erinnerung aus dem
Blog metropolis21 vom 31.01.2010:
Zitat Filder-Zeitung: „Allerdings wird in der kurzen, schriftlichen Stellungnahme Drexlers auch deutlich, dass es zumindest derzeit noch keine Alternative zum FOB in Vaihingen gibt. Stuttgart 21 mache eine Verlegung des derzeitigen Busbahnhofs notwendig. "Mit der Verlagerung nach Vaihingen wurde eine Lösung gefunden, die alle Erfordernisse berücksichtigt", stellt Drexler klar.“
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Kommentar:
Der „derzeitige“ Busbahnhof ist der ZOB = Zentraler OmnibusBahnhof. Er soll jetzt zum „FOB“ = Fernomnibusbahnhof abgewertet werden und dabei seine Zentralität gänzlich verlieren.
Noch 2009 bin ich vom Hbf (Hauptbahnhof) in den Bus nach Bad Waldsee umgestiegen zur Tour de Ländle, mit Tourenrad und viel Gepäck. Künftig?? Werden da „alle Erfordernisse berücksichtigt“, wie Drexler wieder mal vollmundig behauptet? Aber „Es gibt nur Vorteile“, siehe Blog von gestern.

Lügengebäude Stuttgart 21

Leserkommentar in den StN:
„Die Lüge, der Bau sei um 77 Mio "knapp wirtschaftlicher" als der Ausstieg, reiht sich damit nahtlos in die bisherigen Lügen ein: Kostenlüge, Ausstiegskostenlüge, Kapazitätslüge, Festpreislüge, Baufortschrittslüge, Arbeitsplatzlüge, .....
kontextwochenzeitung/falsche-zahlen
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Ergänzung Blogeintrag 21.10.2012:
Quelle (aus PFB1.5) mit der Rechtfertigung für die großen Eingriffe in den Rosensteinpark Seite 346, Befreiung vom Naturschutz Rosensteinpark:

„...insbesondere spricht aber
die überragende Verkehrsbedeutung des Vorhabens als überwiegender öffentlicher Belang hier für eine Befreiung.
Gegenüber dieser
überragenden Verkehrsbedeutung haben die Schutzinteressen, die mit dem Landschaftsschutzgebiet verfolgt werden, zurückzutreten.“

Hölderlin-Parodie, Version 2 (Bei der ZEIT eingereicht.)

Version 1 „MetropoliS21“ September 2008 (Vorlage „ Schicksalslied“ und „Hälfte des Lebens“)

Version 2 nach "Schicksalslied" März 2013:

Stuttgart 21

Ihr wohnet droben im Licht,
Auf halben Höhen,
Stadtplaner, Investoren!
Frisch umsäuseln euch 
Lüfte leicht,
Fahret Mercedes.

Schicksalhaft, weil sie wissen,
Atmen die Mächtigen.
Blind bewahrt
In edelen Villen,
Erträumen sie
Zukunft.
Und ihre Augen
blicken am Unheil
immer vorbei.

Doch uns ist gegeben
An keiner Stätte zu ruhn,
Es fahren tief unten 
Die einfachen Menschen,
Blindlings wie Rohrpost 
Von Bahnhof 
Zu Bahnhof geworfen,
Atmen Tunnelluft 
in tiefer Station.

Der Dichter spricht (16)

„Und da der Mann einmal im Zuge war war, bescherzte er noch mehrere Polizeimißbräuche, mir zu tröstlichem Beweis, daß der Mensch noch immer Humor genug hat sich über das Unabwendbare lustig zu machen.“
(J.W.v. Goethe, Tagebuch „Italienische Reise“ am 5. April 1787 aus Palermo)

Gauner?

Sind Grube und Co und die sie unterstützenden Politiker „Gauner“? Weil sie die Fakten nicht beachten oder abstreiten? Sind Grube und Kefer „Lügner und Betrüger“? Der Nachweis wird geliefert in einem Leserbrief „Nachwort“ von Jobst Knoblauch.

was ist von den Versprechungen geblieben?

Am 26.02.2008 war eine öffentliche Veranstaltung über Stuttgart 21 im Stuttgarter Rathaus. Ich habe Stichworte notiert:

OB Schuster, Begrüßung:

  • bessere Zugverbindungen // stimmt nicht

  • Anschluss an Hochgeschwindigkeitsnetz // gibt es schon heute

  • komfortablerer Hauptbahnhof // das Gegenteil ist richtig


Vortrag BM Hahn mit Lichtbildern
  • Leistungsfähigerer Bahnhof wird benötigt // das ist der optimierte Kopfbahnhof

  • 100% mehr Leistungsfähigkeit // dreiste Werbelüge

  • Verkehrliche Erreichbarkeit ... wir leben davon. // sie wird abnehmen

  • Wir sind mitten drin in Europa, endlich wird dieser Engpass beseitigt // Engpass wird geschaffen

  • Nachhaltigkeit, umweltfreundliche Mobilität // ökologisch schädlich, nicht erweiterbar

  • Gesamtabwägung gutes Projekt für unsere Stadt // hat sich ins Gegenteil verkehrt


Bürgermeister Hahn hat sich vermutlich auf die Bewerbung des Projekts durch die DB-Projektbau-AG verlassen, deren Prognosen von 1997 sind
hier nachzulesen.
Inzwischen ist er wohl klüger, aber in seinem Befürworter-Käfig gefangen. Wie wär’s mit einer Gegendarstellung, Herr Hahn, wo Sie Einsicht zeigen, dass Sie zumindest ein Stück weit herein gelegt wurden. Wenden Sie weiteren Schaden ab von der Stadt, Sie haben schon als Verantwortlicher für die Denkmalspflege versagt, oder nicht?
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Die ganze Stichwortliste Vortrag Hahn bei
Zum Blog aktuell.
Offener Brief (Memory I) an BM Hahn.

Dolchstoßlegende 21?

Südd. Zeitung vom 3. April über Hany Azer in Berlin/BER:

„Doch Azer konnte in den Hochtagen der schwäbischen Bahnhofswut kaum eine Maultasche essen gehen, ohne froh sein zu müssen, dass ein Leibwächter dabei war. Selbst die Familie zu Hause in Dortmund wurde von Projektgegnern belästigt.“
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Herr Roman Deininger, Sie machen es sich vielleicht zu leicht mit der Erklärung von Azers überraschendem Abgang aus Stuttgart. Kennen Sie seine „121 Risiken“, die offenbar so brisant sind, dass sie nicht mal dem Verkehrsministerium in Stuttgart vollständig mitgeteilt wurden? Meinen Sie, dem „harten Hund“ Azer (Grube beim sog. Baustart/Prellbockanhebung) würden hauptsächlich die Belästigungen den Anlass zum Handtuchwerfen gegeben haben? War es nicht eher eine Schutzbehauptung, um sich bei der Bahn nicht zu sehr in die Nesseln zu setzen und trotzdem der unlösbaren Aufgabe den Abschied zu geben?
Und „die Bahn“ hat es bekannt gegeben, die inzwischen als unseriöse bekannt geworden ist.

Fluch der Gier nach Reichtum

Glosse nach heutigem Opernbesuch in Paris:

In der Inszenierung der Bastille-Oper von Richard Wagners „Siegfried“ ist der in einen Drachen verwandelte Riese Fafner (
„Ich lieg' und besitz': - (gähnend) lasst mich schlafen!“) als Mann mit goldener Krone dargestellt. Seine Kisten mit der Aufschrift „Rheingold“ werden von einer Kolonne Untertanen durch die Höhle (unter einem Wald) getragen. Tragische Oper Stuttgart 21 mit abschließendem Desaster wie bei Wagner: Fanfner wird von Siegfried erschlagen, Siegfried von Hagen und es gibt final die Götterdämmerung.

Uhren in Bahnhöfen der DB-AG (3)

Einzige Uhr am Bahnsteig 1 in Mössingen

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Es sei „kein Geld dafür da“ (Bahnmitarbeiter).

Uhren in Bahnhöfen der DB-AG (2)

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Suchbild: wo ist die große Bahnhofsuhr am (jetzt verschlossenen) Nordausgang in der großen Kopfbahnsteighalle Stuttgart?
Sie geht zwar noch genau und ist beleuchtet, aber der Blick ist durch Gerüste und Maulwurfsbanner verstellt.

Nebenbei: Der
über fünfmal längere Weg zum Verlassen des Bahnhofs zu ebener Erde am Nordausgang wird auf dem Großbanner als „kleiner Umweg“ verniedlicht.

Prüfungsqualität der Bahn-AG


Aus dem
Schreiben von Dipl.Ing. Heydemann an Projektsprecher Dietrich:

Die drei eingeschalteten Wirtschaftsprüfer Pricewaterhouse Coopers, Susat & Partner und Märkische Revision geben im gemeinsamen Abschluß-Bericht vom 26.11.2010 über die im Rahmen der Schlichtung durchgeführte Überprüfung der Vorhabenskosten von S-21 folgende Einschränkungen an:

-  Prüfumfang: nur Plausibilität der von der DB vorgelegten Unterlagen, keine Nachrechnung!
-  Überprüfung nur stichprobenhaft!
-  Prüfzeit: nur 8 Tage!
-  Unterlagen wurden von DB nicht vollständig vorgelegt
-  Geheimhaltung war zu beachten!
-  Die durchgeführte Prüfung war weder eine Abschlußprüfung noch eine prüferische Durchsicht!

Tunnels als Feinde der Bahn

Spiegel-Online gestern:
„Ein
ICE mit rund 450 Fahrgästen an Bord ist in der Nacht zu Dienstag vier Stunden lang in einem Tunnel bei Idstein im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis steckengeblieben. Erst nach Mitternacht konnten die Passagiere in einen anderen Zug umsteigen, wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte.

...Bei den Reparaturarbeiten wurde ein toter Vogel im Gleisbett gefunden, der offenbar gegen die Oberleitung geflogen war und einen Kurzschluss verursacht hatte. Der ICE musste abgeschleppt werden.“

Kommentare:
„Bisher kannte ich nur 6 Feinde der DB: Frühling, Sommer, Herbst, Winter, Tag und Nacht. Jetzt kommt ein Vogel dazu.“

Oder war es eine Maus? Eine Ameise?

„Sie vergaßen diese drei: Regen, Sonne, Schnee.“

Weiterer Feind der Bahn: Tunnels. Für Stuttgart 21 wird es allein unter dem Stadtgebiet von Stuttgart 61,8 km Tunnelstrecke geben!

Uhren in Bahnhöfen der DB-AG (1)

Eingang Nordbahnhof Stuttgart.
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Die Bahnhofsuhr, die noch zu Bundesbahnzeiten die genaue Zeit angezeigt hat, ist durch das LOTTO-Schild „ersetzt“ worden.
Die Reparatur wurde nach mutwilliger Beschädigung eingespart. Die nächste Uhr ist am Bahnsteig und erst sichtbar, nachdem man die lange Treppe erstiegen hat.
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Weithin sichtbare Bahnhofsuhren waren Standard in der Bahnvergangenheit, hier in Travemünde. Sie gehören zur Reisequalität, die heutzutage zum Stiefkind der Eisenbahn geworden ist. Milliarden-Gelder werden bei Großprojekten wie Stuttgart 21 verschwendet.