Kölner U-Bahn


Deutschlandfunk, Themen der Woche, 20.02.2010

Der Kölner U-Bahn-Bau - Ein singulärer Skandal?

„...Denn wenn so systematisch belogen und betrogen wurde - wie steht es dann ganz allgemein um die Sicherheit dieses Bauprojekts? Muss Pfusch nicht noch an ganz anderer Stelle befürchtet werden? Wer soll noch Vertrauen in diesen U-Bahn-Bau haben, der dem Stadtbild allein durch seine Existenz Wunden geschlagen hat in Form von Giga-Baustellen, von Dreck, Chaos und Stau?

In einer Großstadt wie Köln, deren Wurzeln Tausende von Jahren zurückreichen, ist ein solches Großprojekt praktisch unzumutbar. Allein durch seine Existenz legt es eine Stadt lahm. Und dann die nächste Frage: Sind solche Bauwerke in ihrer Komplexität überhaupt noch beherrschbar? Kann kleiner Schlendrian bis zum Baustellendiebstahl schon die große Katastrophe auslösen?

Eigentlich sollte Köln der Republik eine Lehre geliefert haben: solche Riesenprojekte, die eine Stadt zerrütten, sind nicht mehr zeitgemäß. Aber gerade rüsten sich die Schwaben, mit dem Projekt "Stuttgart 21" gleich einen ganzen Bahnhof tiefer zu legen. 4,1 Milliarden Euro an Kosten sind veranschlagt. Über Jahre wird im Zentrum Stuttgarts gebaut. "Wir stehen mit dem Start von 'Stuttgart 21' am Anfang einer bundesdeutschen Erfolgsgeschichte", heißt es enthusiastisch. Ein wenig Köln ist also überall. Das muss man ganz nüchtern urteilen.“

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Nachtrag, Ergänzungen im Kölner Stadtanzeiger: ...Eigentlich sollte Köln der Republik eine Lehre geliefert haben: solche Riesenprojekte, die eine Stadt zerrütten und lahm legen, sind auch ohne kriminelle Strukturen nicht mehr Zeit gemäß. Und sind sie überhaupt noch beherrschbar?...