Propagandawelle

Die Mainstreampresse ist derzeit voll von Promotion der Befürworter. Verlautbarungen aus dem Hause Herrenknecht rühmen das Projekt mit alten Schlagworten wie „Jahrhundertprojekt“ oder „Magistrale Paris-Bratislawa“, der Projektverein (Turmforum) kommt zu Wort: „Wir wollen den Menschen so begreifbar wie möglich machen, wie der neue Bahnhof aussehen wird“, sagte der Vorsitzende des Vereins Bahnprojekt Stuttgart–Ulm, Bernhard Bauer, am Montag in Stuttgart. Es gehe darum, Stuttgart 21 virtuell und haptisch und so realitätsnah wie möglich zu erleben. „Das Projekt wächst. 111 Kilometer Tunnel können sie nicht zuschütten.“
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Fakten schaffen ohne die Folgen ausreichend zu prüfen und zu bedenken, war von Anfang an die Strategie und Praxis der Bauherrin Projektbau-AG der Bahn. Die Warnungen und die Kritik der S21-Gegner haben sich schon lange bestätigt, Stuttgart 21 ist gemessen an den Zielen schon heute sichtbar gescheitert, an Leistung, Kosten, Bauzeit, Reisequalität… Vom „Bahnprojekt“ blieb schließlich das Immobilienprojekt „Rosensteinviertel“ als Rechtfertigung, mit einer schlechteren Bahn als Kollateralschaden. Natürlich kann man 111 km Tunnel zuschütten oder verfallen lassen, wenn der
Umstieg um Milliarden günstiger ist und eine bessere Bahn ermöglicht.